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Studientag der Freien Schule für Erwachsene mit Professor Dr. Dr. Gerald Hüther

Frankfurt, 18. Februar 2013
Am 18. Februar 2013 traf das Lehrendenteam der Freien Schule für Erwachsene zu einem Studientag mit Professor Dr. Dr. Gerald Hüther und Professor Jan Teunen zusammen. Professor Hüther ist ein bekannter Hirnforscher, er ist Bildungsexperte und Organisationscoach. Moderator des Studientags war Professor Teunen, ein gefragter Fachmann für die Entfaltung von Unternehmenskultur zum Nutzen für Beschäftigte, Kunden und Umwelt.

„Neue Wege zur Potenzialentfaltung von Schülern und Schule - die Perspektiven der Freien Schule für Erwachsene“ - so das Thema des Studientags. Angeregt hatte das Treffen Jörg Gonnermann, Landesgeschäftsführer des ASB Hessen und in der Geschäftsführung der ASB Lehrerkooperative u.a. für die Freie Schule verantwortlich.

Die Freie Schule für Erwachsene wurde 2006 gegründet und 2009 als Ersatzschule staatlich anerkannt. Sie bietet Menschen, die Bildungsabschlüsse nachholen wollen, eine erwachsenengerechte Lernperspektive. Denn junge Erwachsene brauchen Unterrichtskonzepte, die auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe eingehen: hier ist die Bildungslaufbahn nicht selten von Brüchen und Schwierigkeiten gekennzeichnet. Der Weg der Freien Schule war bisher erfolgreich, nach sechs Unterrichtsjahren steht aber eine Überprüfung von Bildungskonzept und Förderschwerpunkten an. Es geht vor allem darum, den Energieeinsatz der Lehrenden zu einem höheren Wirkungsgrad zu führen und noch mehr auf die Selbstförderung der Studierenden – so die Bezeichnung für die Besucherinnen und Besucher der Schule – zu setzen.

Mit seinen Überlegungen zur Förderung der Potenzialentfaltung der Schüler stieß Prof. Hüther daher auf gro-ßes Interesse. Prof. Hüther rief die sog. Hattie-Studie in Erinnerung, wonach die Sympathie der Lehrkräfte für die Schüler für deren Lernerfolg sehr wichtig ist. „Supportive Leadership“ sei für den Lernprozess anzustreben. Der Lehrer könne die Schüler nicht motivieren, er könne sie aber einladen, ermutigen, inspirieren. Schüler lernten nur, was sie für bedeutsam hielten. Das Gehirn erkenne in Eigenleistung, was wichtig ist. Ein Lernprozess könne durch emotionale Aufladung angeregt werden: Was uns berührt, das lernen wir. Wettbewerb unter Schülern, der z. B. durch Notengebung entsteht, sei für die Weiterentwicklung von Persönlichkeiten nicht sehr förderlich. Dagegen sollte die Selbstorganisation angeregt werden und das Gelingen im Fokus stehen. Auch soziale Einsätze von Schülern (Altenheim, Gründung einer Band, Überlebenstraining in der Natur) vermittelten Bedeutsamkeit, also das, wonach Menschen streben.  

In der Diskussion spielte der Vorschlag von Prof. Hüther eine Rolle, die Schüler stärker selbst entscheiden zu lassen, welche Wissensgebiete sie sich aneignen, wie sie ihr Lernen organisieren oder wann sie sich für prüfungsreif halten. Es liegt auf der Hand, dass damit Fragen für das Selbstbild der Lehrenden in der nachholenden Bildung mit ihrer energieintensiven Unterrichts-Praxis verbunden wären. Einig war man sich, das zentrale Erfolgskriterium der Freien Schule in der Ausbildung und Stärkung einer positiven Eigenkraft der jungen Leute zu sehen. Prof. Hüther zeigte Möglichkeiten auf, wie dem Miteinander und dem Respekt zwischen Individuen und Gruppen an der Freien Schule frischer Schub verliehen werden kann. Veränderungen in der Unterrichtspraxis sind immer möglich; ein Gleichgewicht von Gewissheit und herausforderndem Neuen wird es aber kaum geben: jeder Tag hält seine eigenen Überraschungen bereit.

Der Studientag brachte wertvolle Anregungen, die kurzfristig umsetzbar sind und weitreichende Überlegungen, die noch sorgfältiger Nachbetrachtungen im Lehrenden-Team bedürfen. Spätestens 2015 will Prof. Hüther wieder vorbeischauen – und wird dann vielleicht schon von der Schul-Band begrüßt.

Weitere Infos: Saskia Bartlock, Mitglied der Schulleitung der Freien Schule für Erwachsene, 069-49083465; Jörg Gonnermann, ASB-Landesgeschäftsführer, 069-5484044-16.

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